Erprobungen in Göttingen und Essen

Nachdem der SVL-Prototyp zunächst in Pößneck einer ersten Prüfung unterzogen wurde (Erprobung Pößneck), folgten Ende März zwei weitere Erprobungen des ersten SVL-Lernmoduls in der BBS II Göttingen sowie im Berufskolleg Ost der Stadt Essen.

BBS II Göttingen

Im Vorfeld der Erprobung konnte sich der verantwortliche Fachlehrer intensiv mit der VR-Umgebung beschäftigen und vertraut machen. Zwei 3 x 3 Meter große Areale wurden im Drucksaal der Berufsbildenden Schule genutzt, um eine komfortable VR-Umgebung einzurichten.

Nach dieser Vorbereitungsphase fand die eigentliche Erprobung am Folgetag in zwei Durchläufen statt. Die erste Gruppe bestand aus 17 Auszubildenden (Mediengestalterinnen und Mediengestalter, Digital und Print) aus dem ersten Lehrjahr. Da für sie die Funktionsweise einer Offset-Druckmaschine keine Pflichtstoff ist, überwog bei ihnen die Begeisterung für das Lernmedium VR. Ergebnis: Man kann die SVL-Anwendung auch durchaus gestalterisch und kreativ nutzen.

Anschließend konnten 12 Medientechnologen und Medientechnologinnen Druck (ebenfalls im ersten Lehrjahr) die VR-Umgebung erkunden und die Aufgaben des ersten SVL-Moduls bearbeiten. Somit konnten gleich zwei potenzielle Zielgruppen die SVL-Anwendung testen und für konstruktives Feedback sorgen. Während beider Erprobungsdurchläufe griffen die Lehrer nicht aktiv ein, sondern verließen sich auf die Selbstlernfähigkeit der Azubis. Diese bewältigten die interaktiven Übungen zum Zusammenbau des Farbwerks weitestgehend selbstständig und erfolgreich. Unterstützt wurden die beiden VR-Anwender dabei stets von den anderen Teilnehmern, die via Beamer die Bewegungen und Handlungen verfolgten. Mittels interaktiver Funktionen, die ihnen am Tablet zur Verfügung standen, konnten die Mitschülerinnen und Mitschüler auch aktiv visuelle Hinweise für die erfolgreiche Bewältigung der Zusammenbau-Übung geben. Damit hat sich das SVL-System auch als Instrument zum kollaborativen Lernen bestens bewährt.

 

Berufskolleg Ost der Stadt Essen

Auch der Erprobungstermin in Essen wurde durch einen separaten Termin vorbereitet. Der verantwortliche Lehrer, Herr Jens Rüdig vom Berufskolleg Ost der Stadt Essen, konnte sich so zunächst mit der Technik vertraut machen und hatte anschließend noch rund eine Woche Zeit, SVL in sein Unterrichtskonzept zu integrieren.

Am eigentlichen Erprobungstermin fanden sich 7 Medientechnologen Druck des zweiten Lehrjahres in der Druckerei der Schule zusammen, um SVL kennenzulernen und zu erproben. Die von Herrn Rüdig konzipierte Unterrichtseinheit bestand dabei aus einer initialen Erprobungsphase, in der die Schüler — auf zwei Gruppen aufgeteilt — die Anwendung, und damit häufig auch Virtual Reality an sich, kennenlernen konnten. In der anschließenden Doppelstunde stand die Bearbeitung einer Übungsaufgabe auf dem Plan, bei der den Auszubildenden freigestellt war, welche Mittel (Smartphone, VR, Handbuch, etc.) sie einsetzen. Vor allem die Sprachsteuerung des Social Virtual Learning fand hierbei besonderen Einsatz, da sich die Identifizierung einzelner Bauteile damit deutlich einfacher gestaltete. In der Regel befand sich dabei zur Bearbeitung des Aufgabenblatts ein Auszubildender in der virtuellen Lernumgebung und wurde von den restlichen Mitgliedern der Gruppe zur Beantwortung der Teilfragen angeleitet.

Feedback der Erprobungen

Im Anschluss an die Erprobungen fanden sowohl in Göttingen wie auch in Essen offene Diskussionsrunden statt, bei denen gemeinsam mit den Lehrenden und Auszubildenden über die entwickelte Anwendung, über das Lehren und Lernen in und mit Virtual Reality sowie über Verbesserungspotenziale gesprochen wurde. In beiden Runden konnte auf diese Weise ein wertvolles Feedback gewonnen werden, das in der Vorbereitung der zweiten Erprobungsrunde — die im Mai 2017 starten wird — zur Verbesserung der Lernanwendung herangezogen wird.

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